Plastik: Besser ohne Kunststoff leben

Plastik bestimmt unser Leben. Verpackungsfolien, Einweggeschirr oder Einkaufstüten sind allgegenwärtig. Sie sind kaum aus dem Alltag wegzudenken. Auch Mikroplastik in Duschgel, Shampoo oder Flüssigwaschmittel begegnet einem ständig. Sehen kann man das nicht. In Remlingen haben sich Anfang des Jahres Gleichgesinnte zum ersten BLOP-Stammtisch (Besser Leben Ohne Plastik) getroffen. Ich war dabei und habe für die Main-Post darüber berichtet.
Ich war überrascht, was dort für Menschen zusammenkamen: Alte und junge. Männer und Frauen. Einheimische und Zugezogene. Hausfrauen und Studenten. Remlinger und Leute von weiter weg. Die Teilnehmer hatten alle eines gemeinsam. Sie informierten sich vorab über das Thema. Und sie versuchen, weniger Kunststoffprodukte zu konsumieren. Das zieht sich durch alle Bereiche des Lebens, egal ob auf der Arbeit oder zu Hause.

Was mich besonders beeindruckte: Es gibt viele Waren für den täglichen Bedarf in Remlingen. Und zwar nicht wie in den Nachbarorten beim Discounter, sondern beim Direktvermarkter. Deshalb kann man viele Lebens- und Kosmetikartikel in Remlingen unverpackt erwerben: Obst, Gemüse, Trockenfrüchte, Käse oder Seife gibt es zum Beispiel im Hofladen des Biobetriebs „Remlinger Rüben“. In der Bäckerei Kachel kann man seine Backwaren im mitgebrachten Beutel transportieren. Fleisch und Wurstwaren legen die Mitarbeiter der Metzgereien Schuhmacher und Fertig sowie des Lammhof Schewe in eigene Behälter. Und Julia Schreck bietet auf ihrem Blog O-Müll Zero-Waste-Produkte an.
Lokaler Einkaufsführer ganz ohne Plastik
Ein lokaler Einkaufsführer zeigt weitere Anlaufstellen für unverpackte Waren an. Und er gibt Tipps zum nachhaltigen Einkaufen. Genau das ist es, was wir meiner Meinung nach in viel mehr Orten bräuchten
Die Idee zu einem Plastikfreien-Stammtisch nahmen Remlinger bei einem Vortrag von Nadine Schubert mit. Die Bloggerin hat den Ausdruck „Besser leben ohne Plastik“ (BLOP) geprägt. Sie hat bereits selbst Bücher veröffentlicht. Darin berichtet sie von den Erfahrungen ihrer Familie, auf Plastik so weit wie möglich zu verzichten. Aus Schuberts Büchern stammen viele der Rezepte (z.B. selbstgemachte Putz- und Waschmittel), die die Stammtischbesucher austauschten.
Ich kann nicht die ganze Welt verändern. Aber ich kann im Kleinen bei mir anfangen.
Gudrun Mirlein aus Remlingen
Meine Tipps zum plastikfreien Leben
- Was ist los bei den „Remlinger Rüben“?
- Paradox aber wirtschaftlich notwendig: Ein Blick in die Verpackungshalle der „Remlinger Rüben“
- Julia Schreck aus Remlingen bloggt und hat einen Online-Shop für Zero-Waste-Artikel
- Seit Mai ist es in Bayern offiziell erlaubt, dass Händler Lebensmittel in mitgebrachte Dosen packen!